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Bericht über ein Chorseminar der MAS

Vielleicht fragen Sie sich, ob so ein Chorseminar etwas für Sie sein kann. Sind die anderen Teilnehmer nicht vielleicht alle viel routiniertere Sänger und Sängerinnen? Oder bekomme ich es mit absoluten Anfängern zu tun? Welche Frage Sie auch immer zu den Seminaren haben, eine Antwort erhalten Sie am Telefon im Gespräch mit mir. Rufen Sie mich bitte einfach an und dann besprechen wir alles.

Damit Sie einen ersten Einblick erhalten, was Sie erwartet, habe ich vom letzten Seminar einen kleinen Bericht gefertigt. Viel Vergnügen.

Lobe den Herrn! - Ein Nachklang

Wie aufregend ist es doch immer wieder für mich, ein Chorseminar zu organisieren.
Ich weiß vorher nie was passieren wird. Wer kommt alles? Werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich miteinander verstehen und vertragen? Wie wird der Chor klingen? Habe ich genügend Literatur? Hab ich alles eingepackt und nichts Wichtiges vergessen?…
Fragen über Fragen bewegen mein Gemüt und obwohl ich weiß, dass alles gut gehen wird, sind diese Fragen immer wieder auf´s Neue meine Begleiter in der Vorbereitung.

Dann fahre ich mit voll bepacktem Auto zum Tagungshaus. Dieses Mal sollte es wieder das Christophorushaus auf der Bäk bei Ratzeburg sein. Das ist für mich ja so etwas wie ein Heimspiel für Fußballer, denn alles ist mir schon bekannt.
Parkplatz finden, die bekannten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begrüßen, Auto ausladen und den Probenraum vorbereiten. Die Stühle werden hingestellt, die Notenpulte ausgepackt, aufgeklappt und aufgestellt, die Namensschilder angebracht, so dass möglichst die Stimmgruppen schon zusammen sitzen, schließlich noch die kleinen Naschis und die Bleistifte auf die Beistelltische gelegt.
So kann es bleiben.

Kaum bin ich fertig, geht die Saaltür auf und Gerda steht in der Tür, um zu fragen, ob sie noch etwas helfen kann. Das brauchte sie nun nicht mehr, aber eine herzliche und Coronafreundliche Fernumarmung gab es dann doch.
Zusammen machten wir uns auf zum Begrüßungskaffee und nach und nach treffen auch alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein. Viele kenne ich bereits von vorhergehenden Seminaren und andere, mir noch unbekannte Menschen finden sich dazu. Es ist sehr gemütlich und es gibt gleich angeregte Gespräche zwischen allen, die da so sitzen. Das erste Eis ist gebrochen und so können wir uns um 15.15 Uhr zum Singen in unserem Probenraum einfinden. Alle suchen ihre Plätze, es wird ein wenig getauscht, weil die Stimmgruppenzuordnung doch nicht so perfekt ist und es kommt, wie es kommen musste: ich hatte ein Namensschild vergessen und die arme Monika sitzt vor einem namenlosen Pult. Sie hat dieses Fehlen jedoch während der ganzen Seminarzeit mit großer Langmut hingenommen und die Enttäuschung hat ihrer Sangeslust, Gott sei Dank, nicht den Schwung genommen.
Nachdem alle organisatorischen Fragen geklärt sind, können wir uns unserem eigentlichen Seminarauftrag zuwenden und wir beginnen mit einem umfassenden Einsingprogramm, um im Anschluss, mit freudig schwingenden Stimmen, unser großes Thema zu besingen.
Meinem Credo treu bleibend, beginnen wir mit dem ersten Stück des Programmes, denn das erste und das letzte Stück einer jeden potentiellen Aufführung muss jeweils den perfektesten Vorbereitungsstand haben. Beim ersten Stück entscheiden die Zuhörer und Zuhörerinnen, ob sie bleiben und beim letzten entscheiden sie, wie viel sie wohl spenden wollen…
Es geht also los mit neuen Tönen hin zum ausführlichen und fröhlichen Gotteslob.
Unterbrochen werden unsere Probenaktivitäten von den reichlichen und regelmäßigen Nahrungsangeboten. So oft, so regelmäßig und so reichlich isst wahrscheinlich niemand von uns jemals zu Hause. Hier jedoch wird das gemeinsame Essen jedes Mal auch zu einem gemeinsamen Fest. Die Waage habe ich, seit ich wieder zu Hause bin, noch nicht besucht. Sie würde mich sicherlich wegschicken, weil sie sich zu stark belastet fühlen würde... Außerdem sagt mein Hosenbund, dass es für einen solch gewa(a)gten Besuch noch viel zu früh ist.
Nach dem Abendessen gibt es jeweils noch eine Stunde für die Wiederholungsproben, was mit vollem Bauch immer gar nicht so einfach ist. Da scheinen hohe Töne in unendliche Fernen zu rücken, während die tiefen sich gerne ein Stückchen weiter nach unten verlagern. Der Chor trotzt tapfer allen Widerständen und folgt meinen Tipps mit großer Aufmerksamkeit.

Dann ist es so weit: der erste gemeinsame Feierabend naht. Einige gehen gleich in ihre Zimmer. Es war ja ein langer und ereignisreicher Tag ohne die gewohnte Mittagsruhe. Es entscheidet sich immer gleich am ersten Abend eines Seminares, wer diejenigen sei werden, bei denen man auch am letzten Abend noch davon ausgehen kann, dass sie die Räumlichkeiten als letzte verlassen werden. Dieser „harte Kern“ sitzt nun auch schon am ersten Abend munter diskutierend zusammen.
Alle Themen, die die Welt zur Zeit bewegten, kommen früher oder später auf den Tisch und die Aussprachen sind emotional durchaus bewegt und bewegend. Das Wunderbare an der Gruppe ist, dass nach allem Disput am anderen Tag eine ausgewogene Atmosphäre über allem liegt und keiner dem oder der anderen gram ist. Die Energien werden bis zum Abend wieder vollständig in die Chorarbeit gesteckt. Und das ist gut so, denn wir wollen ja am Donnerstag Morgen eine Probe in der stets geöffneten Ratzeburger Petrikirche machen.
Am Mittwochabend, unserem leider auch schon letzten gemeinsamen Abend, sitzen wir alle in gemütlicher Runde zusammen, als Christa das Lied „Dir, dir Jehova will ich singen“ anstimmt. Sie hat es wundervoll umgedichtet, um uns zu sagen, wie schön die Chortage waren, die wir miteinander verbracht haben. Sowohl Herr Bach als auch Herr Schemelli hätten ihr sicher mit Freuden zugestimmt.
Am Donnerstag fahren wir gleich nach dem Frühstück in die St. Petri Kirche in Ratzeburg.
Dort angekommen gibt es, in dem besonders schönen und lichten Raum, ein Einsingen und ein erinnerndes Wiederholen aller eingeübten Stücke. Als Chorleiterin bin ich in solchen Proben immer ein wenig strenger als in den „normalen“ Proben. Aber alle arbeiten gut und gerne mit und schließlich können wir einen ganzen Durchlauf unseres Programms erleben. Das Publikum, das in Coronafreien Zeiten sonst bei unseren Abschlussveranstaltungen anwesend ist, und das uns sehr fehlt, stellen wir uns einfach vor.
Beseelt von dem musikalischen Erleben fahren wir dann wieder ins Christophorushaus zurück, um unser Abschiedsmahl einzunehmen und uns gestärkt auf die Heimreise zu begeben.

Ich habe viele neue und interessante Menschen kennenlernen dürfen und mich dazu über alle die gefreut, die ich bereits kannte und die ich hier wieder getroffen habe.

Wir werden uns alle eines Tages zum nächsten Seminar wiedersehen.

Die MAS Musikakademie e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, musikalische Angebote für Menschen jenseits der Pubertät zur Verfügung zu stellen.
Vom Orchesterseminar über kammermusikalische Angebote und Vorträge bis zur Kunstliedgestaltung und dem Chorgesang ist alles möglich.
Und wenn nun jemand fragt, wofür das „S“ in MAS steht, dann sage ich persönlich für „subito“.
Melden Sie sich einfach sofort zu einem der nächsten Kurse an.
„Beginnt das Jahr mit Singen!“ fängt am 2. Januar 2022 an und endet am 6. Januar 2022.
Das wär doch was?- Oder? Ich bin auf jeden Fall dabei!

Herzliche Grüße
von Ihrer
Susanne Dieudonné

Die MAS Musik- Akademie e.V. erreichen Sie unter der Hompageadresse www.musik-akademie.de

Christophorushaus
Am Hassold 1
23909 Bäk
Telefon.: 04541 5861